Episoden
Nichts beschönigt, Reales, der Versuchsleiter fotografiert.
Regeln, Taktung, Folge. Was erst serielle Einzelaufnahmen sind, bedeutet im Ergebnis eine neugeordnete Einheit. Die Wiederholung von gleichen Bildausschnitten schafft einen scheinbar unendlichen Raum; ein grafisches Muster welches ausschließlich durch den Bildrand begrenzt wird. Wie eine mathematische Zahlenfolge, die einem logischen Prinzip der Wiederkehr unterliegt, so folgen die Collagen logischen Gesetzen.
Ein dokumentierter Prozess.
Aus der Nähe und Distanz werden verschiedenen Bildebenen wahrnehmbar, die chronologisch, selektiv oder im Ganzen erlebt werden können. Der Betrachter entscheidet selbst, wie detailliert er in die inhaltlichen Ebenen eintaucht.
Die Arbeiten erinnern an die Chronofotografie von Eadweard Muybridge aus dem 18. Jahrhundert, welcher in seinen Bildern Bewegungsabläufe untersuchte, zum Beispiel beim „Galoppierenden Pferd“. Wo Muybridge mehrere Detailaufnahmen in kürzester Zeit abbildet, wird hier mit subjektiven Ordnungsparametern und Taktung experimentiert. Zeit spielt in den Arbeiten eine begleitende Rolle, sie ist ein übergeordnetes Prinzip, eine Metaebene, die innerhalb der Aktion stattfindet.
Der Fokus sind natürliche, mechanische, zeitliche und visuelle Veränderungen
wie die Nutzung eines Sessellifts, die Gezeiten, das Warten der Menschen auf die U-Bahn, die Funktionalität eines „Rubriks-Würfels“.
Das Artefakt ist weitestgehend unbedeutend, wichtig sind die Neuordnung und der Zusammenhang der einzelnen Aufnahmen. Eine Dokumentation von Wahrnehmung.